Ein Einblick
in meinen Erfahrungsschatz mit Beckenboden-Yoga

Als ich mich zu meinem ersten Beckenboden-Yoga Erdungsseminar bei Sarah Lucke anmeldete, wusste ich eigentlich nicht, welch grosser Schatz mich da erwartet. Ein Schatz, den ich mit der Beckenboden-Yoga Ausbildung für mich heben durfte und der sich noch immer weiter enthüllt.

Einige meiner “Perlen” möchte ich hier mit dir teilen:

  • Mein Beckenboden ist mir ein weiterer wunderbaren Barometer geworden, wie es gerade um meine Ent-Spannung steht. Zuerst einmal war ich nämlich sehr überrascht, wie viel an Spannung ich in meinem Beckenraum vorfand. So geht es übrigens den meisten Menschen. Denn selbst dann, wenn der Beckenboden einen schwachen Tonus hat, ist dieser oft verspannt und damit auch direkt andere Bereiche unseres Körpers wie z.B. der Kiefer. Mitunter deshalb beginnt das Beckenboden-Yoga auch immer mit Entspannung und räumt ihr in der Praxis einen ebenso grossen Stellenwert wie der Mobilisierung und Tonisierung ein.

  • Die Beckenboden-Atmung und -Meditation sind treue Werkzeuge geworden, mit denen ich mich einfach und effektiv “einsammeln”, erden und einmitten kann, wenn mich im Alltag gefühlt tausend verschiedene Dinge (heraus-)fordern. Oft macht bereits fünf Minuten damit ein Unterschied.

  • Meine Zwerchfell- / Bauchatmung fand mit dem Einbezug des Beckenbodens noch mehr Tiefe.

  • Dann habe ich mir ein wirklich differenziertes Beckenbodenbewusstsein aneignen können. Einerseits im anatomischen Verständnis, andererseits im differenzierten Ansteuern können. Beides hätte ich mir vor der Geburt meiner Kinder gewünscht. Umso dankbarer bin ich jetzt dafür, wenn ich an die Zeit der kommenden Wechseljahre denke. Wusstest du, dass etwa 30-50 % der Frauen in ihrem Leben Probleme mit Organsenkungen oder Inkontinenz haben? Der Beckenboden einer Frau hat mehr Bindegewebsanteile und muss z.B. bei der Geburt eines Kindes enorm dehnbar sein, was seine Struktur schwächen kann.

  • Im Idealfall arbeitet der Beckenboden reflektorisch. Wie ich aber an mir selbst erlebte, kann er über gewisse Körper- und Begewegunsmuster wenig eingebunden sein. Andere Muskualtur übernimmt zu viel an Haltearbeit. Den Beckenboden wieder (mehr) integriert zu haben, ist für mich auf verschiedensten Ebenen spür- und erlebbar. Das auf eine vielfältige und sanfte Art gelernt zu haben, ein Geschenk.

  • Durchs Beckenboden-Yoga habe ich meinen Zugang zu Balance, innerer Zentrierung und Mitte nochmals mehr gefunden. Themen, die mir schon lange und auch in der ChiYoga Praxis am Herzen liegen. Und das im ganzheitlichen Ansatz. Also ganz physisch im Ausrichten und Einfinden in Asanas wie auch über Energielenkungen und Meditationen, die immer auch Teil vom Beckenboden-Yoga sind.

  • Zudem habe ich die wertvolle und heilsame Stimmarbeit, das Tönen im Yoga für mich wieder neu belebt und entdeckt. Es gibt total spannende Zusammenhänge zwischen Stimme und Beckenboden. Physiologische Verbindungen zwischen Kiefer und Beckenraum.

  • Und dann ist da auch noch die tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema Vertrauen. Im Beckenboden-Yoga tauchen wir bewusst in unser Wurzelreich und berühren damit auch all die Themen des Wurzelchakras, dem Muladhara Chakra. Da sitzt z.B. unser Ur-Vertrauen ins Leben, das Gefühl von ich bin willkommen und gehalten, für mich wird gesorgt oder eben die Abwesenheit davon.

Erstmals Entspannen,
um in Bewusstheit und in Kraft zu finden

Einer meiner grossen Ahas mit Beckenboden-Yoga kam mit der Aufforderung und Herangehensweise "die Kraft aus der Entspannung heraus sich entfalten zu lassen."

Und da steckt so viel Wahres und Weises drin - auf alle Lebensebenen bezogen. Haben wir doch viele verinnerlicht, dass wir erst etwas bekommen, wenn wir auch etwas oder sogar viel dafür tun. Das Tun, die Aktivität braucht es auch bei vielem. Bei ebenso vielem werden wir jedoch beschenkt, wenn wir erstmals entspannen, das Tun wollen loslassen und uns dem hingeben und weit öffnen was von selbst geschieht und zu uns kommen will.

Unser Körper und unsere Erde sind nicht zwei voneinander getrennte Wesen. Wir können ins Gehaltensein von Mutter Erde sinken, wie die Wurzeln einer Pflanze in den Erdboden. Aus dieser Verbindung kann eine grössere Kraft durch uns fliessen.

Ich selbst bin in meinem Leben immer wieder der auftauchenden Angst begegnet, dass da niemand ist, der mich trägt, der übernimmt. In meinem Prozess wurde mir klar, welche Verhaltensmuster, ich mir dadurch aneignete. Irgendwann begegnetet mir das Bild, dass es in Naturvölkern das Ritual gibt, dass Kinder im Übergang zu Jugendlichen sich von den leiblichen Eltern lösen und sich den kosmischen Eltern von Himmel und Erde anvertrauen.

Im ChiYoga, und dann nochmals stark im Beckenboden-Yoga fand ich die innerlich sicht- und spürbare Erfahrung und Verbindung zur Erde und ich kam in Berührung mit der Kraft und dem Heilpotential, das darin steckt. Zugleich verspürte ich auch meinen Wunsch, das weiteren Menschen anbieten und weitergeben zu können.